Begriffserklärung

Was ist Polyamorie?

Wörtlich übersetzt heißt Polyamorie „Vielliebe“ und bezeichnet ein Beziehungskonzept, bei der Liebesbeziehungen mit mehr als einem Menschen aktiv geführt werden können – und dürfen. Denn Polyamorie hat nichts mit Fremdgehen zu tun und ist auch nicht unethisch: Alle Beteiligten wissen von den verschiedenen Beziehungen und sind einverstanden. Ehrlichkeit/Transparenz, Gleichberechtigung, Konsens sowie Langfristigkeit sind Werte, auf welche die meisten polyamoren Beziehungen aufbauen.
Polyamorie grenzt sich deutlich von Bewegungen ab, die auf Sexualität beschränkt sind: Polyamorie ist nicht Swinging und unterscheidet sich auch von einer Offenen Beziehung, da Emotionen gewollt sind.

Menschen, die polyamor leben, sind nicht zwangsläufig frei von Eifersucht. Aber da keiner möchte, dass es einem geliebten Menschen schlecht geht, bedeuten polyamore Beziehungen auch, dass man viel miteinander reden und reflektieren muss.

Die Vielfalt an Beziehungen macht der Comic von Kirstin Rohwer deutlich:

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Beim Polystammtisch in Karlsruhe sind alle Menschen willkommen, die an alternativen Beziehungskonzepten interessiert sind, sich mit diesen beschäftigen oder sie leben. Und das kann sehr unterschiedliche Gestalt annehmen – Beispiele hierfür sind (es gibt viele weitere Möglichkeiten!):
Es gibt fest in sich geschlossene („polyfidele“) Beziehungen, bei denen man übereingekommen ist, dass keine zusätzlichen Partner angestrebt werden (sollten) und Beziehungen, bei denen es allen frei steht, weitere Beziehungen einzugehen. Die Übergänge in den Beziehungskonzepten sind fließend. Dies wird innerhalb der Beziehungsanarchie ganz besonders deutlich, wo genau dieser Punkt betont wird: Alle Beziehungen, die man mit Menschen führt, sind individuell und stärker oder weniger stark von Liebe und Verlangen geprägt, deshalb verzichten Beziehungsanarchist*innen auf klassische „Labels“.

Insgesamt gilt:

„Poly“ ist eine grundsätzliche Einstellungen. Das heißt, man ist auch dann poly, wenn man keine oder nur eine Beziehung führt.

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